Mit dem Kunstrad fährt man nicht auf der Straße, sondern in der Turnhalle. Das ist besser, weil das Kunstrad so dünne Reifen hat. Außerdem tut es dann nicht so weh, wenn mal runter fällt. Auf das Kunstrad kann man sich drauflegen und draufstellen, während es fährt. Das klingt komisch, ist aber so. Und man kann vorwärts und rückwärts fahren. Das ist gar nicht so schwer, man muss nur genug üben! Manche Kinder, die schon viele Übungen können, fahren sogar zu zweit auf einem Fahrrad. Das geht, man muss nur ein bisschen zusammenrücken.
Und dann gibt es auch noch Fahrräder, die sehen ganz lustig aus. Die haben nämlich nur ein Rad. Die heißen Einräder.
Mit den Einrädern kann man auch vorwärts und rückwärts fahren. Wenn mal bei Wettkämpfen fahren will, braucht man aber noch drei oder fünf andere. Einradfahren ist nämlich eine Mannschaftssportart.
Beim RSV kann man also viele verschiedene Sachen machen und ganz viel Spaß haben. Ihr dürft das aber nicht zu Hause nachmachen, da kann man sich ganz arg wehtun. Kommt lieber mal bei uns im Training vorbei! Bis dann…
Kunstradfahren
Kunstradfahren ist eine Radsport- und Ästhetiksportart, die zumeist in Sporthallen auf einem speziell dafür vorgesehenen Hallenrad (auch „Saalmaschine" genannt) ausgeübt wird.
Disziplinen
Im Kunstradfahren werden folgende Disziplinen unterschieden:
• Einer-Kunstradfahren der Männer oder Frauen
• Zweier-Kunstradfahren der Frauen und offene Klasse
• Vierer-Kunstradfahren der Männer oder Frauen
• Sechser-Kunstradfahren der Männer oder Frauen
• Vierer-Einradfahren der Männer oder Frauen
• Sechser-Einradfahren der Männer oder Frauen
In den Disziplinen 1er und 2er Kunstradsport der Männer bzw. Frauen und im 4er Kunstradsport der Frauen werden Weltmeistertitel und im Juniorenbereich Europameistertitel vergeben. Darüber hinaus werden in Deutschland, der qualitativen und quantitativen Hochburg des Kunstradsports, nationale Meisterschaften im 4er Kunstradfahren der Männer, im 6er Kunstradfahren und im 4er und 6er Einradfahren der Männer und Frauen ausgetragen. Die Meisterschaften werden auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene , in den Kategorien Elite (Männer und Frauen), Junioren/Jugend (männlich/weiblich) sowie Schüler und Schülerinnen ausgetragen. Beim Einer-Kunstradfahren werden Übungen auf einem Spezialrad gezeigt. Hierbei werden 30 Übungen in fünf Minuten gezeigt. Diese Übungen können einfache Grundelemente (z. B. rückwärts fahren, Stillstand, ...), statische Stände (z. B. auf Sattel und Lenker), statisch turnerische Elemente (z. B. Handstände, Stützwaagen, Vorhebehalten oder Stützgrätschen), Steiger (Übungen, bei denen nur auf dem Hinterrad gefahren wird), Drehungen (= Pirouetten) (z. B. in einer Steigerposition auf dem Hinterrad), Übergänge (= translatorische Elemente) (von einer Steigerposition zur anderen), translatorische Rotationen (z. B. Lenkerstanddrehung (über der Achse des Vorderrades), Drehsprung (um das Vorderrad)), Sprünge und Hocken (z. B. Sprung vom Sattelstand zum Lenkerstand) sein. Im Zweier-Kunstradfahren besteht die Kür aus zwei Teilen. In einem Teil (meist der erste) fahren zwei Sportler/innen auf zwei Rädern, Übungen, die auch aus dem Einer-Kunstradfahren bekannt sind (z. B. Steiger). Die meisten Übungen werden dabei synchron präsentiert. In dem anderen Teil nutzen die Sportler gemeinsam ein Rad; hierbei können ebenfalls gemeinsam Stände (z. B. einer steht auf dem Sattel, der andere auf dem Lenker) gezeigt werden, es kommen außerdem „Trageübungen" (ein Sportler fährt bestimmte Übungsposition, der andere sitzt oder steht auf den Schultern) hinzu. Seit 2008 wird diese Disziplin bei Meisterschaften auch gemischt (Männlich/Weiblich) gefahren. Beim Vierer- und Sechser-Kunstradfahren nutzt jeder Sportler sein eigenes Rad. Es werden keine dem Turnen verwandte Übungen gezeigt, sondern verschiedene Figuren möglichst synchron gefahren. Diese können entweder Niederrad (beide Räder haben Kontakt zum Boden) oder im Steiger (Vorderrad hat keinen Kontakt zum Boden) jeweils vorwärts oder rückwärts gefahren werden. Es werden hierbei 25 Übungen in fünf Minuten gezeigt. Das Vierer- und Sechser-Einradfahren, auch Manschaftseinradfahren oder Reigen genannt, ist ab 2008 keine internationale Disziplin mehr. In Deutschland wird Einradfahren weiterhin wie das Vierer- und Sechser-Kunstradfahren gezeigt. In allen Disziplinen ist Deutschland absoluter Favorit. International um die vorderen Plätze kämpfen aber auch stets Österreich, Tschechien, Schweiz, Frankreich und immer mehr auch China. Die Hochburgen innerhalb Deutschlands befinden sich in Württemberg, im Rhein-Main-Gebiet und in Bayern.
Das Kunstrad
Das Kunstrad, auch „Kunstfahrmaschine" genannt, ist ein handgefertigtes Personenrad. Es ist mit Spezialreifen ausgestattet, was eine sichere Bodenhaftung auf ebener Fläche, z. B. Hallenboden oder Holzparkett, garantiert. Eine starre 1:1-Übersetzung ermöglicht schnelles Anfahren und Bremsen, außerdem ist durch den Starrlauf auch rückwärtsfahren möglich. Lenker und Sattel sind so beschaffen, dass man mit Gymnastikschuhen auf ihnen stehen kann. Die Lenkerholme müssen abgerundet oder durch Griffe geschlossen sein. Der Sattel muss fabrikmäßig hergestellt sein. Er darf eine Länge von maximal 300 mm, eine Breite von maximal 220 mm und eine größte unbelastete Durchbiegung von 60 mm aufweisen. Die Kurbeln müssen von Mitte Tretlager bis Mitte Pedalachse eine Länge von 130–170 mm haben. Des Weiteren gibt es als Auftritte Dorne mit einer Maximallänge von 50 mm, welche beidseitig an den Achsen der Laufräder angebracht sind und mehr Übungen im Einer- und Zweierkunstradfahren ermöglichen. Verkehrssicher im Sinne der Straßenverkehrsordnung ist ein Kunstrad nicht. Üblicher Gebrauch auf Straßen würde das Rad zudem beschädigen, da es für den Betrieb auf ebenen Flächen ausgelegt ist. Die Sportbekleidung besteht neben den rutschfesten Gymnastikschläppchen in der Regel aus einer festen Gymnastikhose (Leggings) und einem Trikot. Im Mannschaftssport muss die Mannschaft einheitlich gekleidet sein. In allen Disziplinen muss vor Wettkampfbeginn eine sportliche Präsentation erfolgen, eine Kürmusik ist möglich.
Regeln
Die Fahrfläche ist in der Regel ein Hallenboden aus Holz oder Linodur und muss bei internationalen Wettkämpfen 11 m × 14 m groß sein. Sie wird durch Seitenlinien begrenzt, diese dürfen nicht überfahren werden. An beiden Kreisen sind (nach dem aktuellen Reglement) jeweils 4 senkrechte Striche, die im gleichen Abstand sind. Um den Mittelpunkt (Kreis mit 0,5 m Durchmesser) sind zwei Kreise mit einem Durchmesser von 4 m und 8 m aufgezeichnet. Eine Übung muss normalerweise eine Halbe Runde, eine Runde, ein S oder eine 8 (= Wechselrunde) lang gezeigt werden. Bei der halben Runde bzw. normalen Runde muss man außerhalb des Vier-Meter-Kreises fahren. Bei einer Wechselrunde muss zweimal über den Mittelpunkt gefahren werden, und die beiden Kreise müssen jeweils einen Radius von 2 m aufweisen. Das S ist eine halbe 8, folglich muss der Mittelpunkt nur einmal getroffen werden. Bei Sprüngen, Übergängen und Hocken ist nicht vorgeschrieben, wo man sie ausführt. Alle Übungen im Kunstradfahren werden aus einem international geltenden Reglement ausgewählt. Sie müssen für die Kür vorausgewählt und bei der Jury mithilfe den standardisierten Wertungsbögen eingereicht werden. Jede Übung hat einen Punktwert, welcher die Schwierigkeit der Übung berücksichtigt. Die Summe aller Schwierigkeiten bezeichnet die aufgestellte Schwierigkeitspunktzahl im Wertungsbogen. Dies ist der Ausgangswert für einen Wettkampf. Wird der so vorgegebene Ablauf der Kür nicht eingehalten, gibt es Abzüge. Für die Abzüge ist die Jury verantwortlich. Eine Jury besteht aus einer Jury mit zwei bis drei Wertungsrichtern als Ansager (Wertung) und zwei bis drei Wertungsrichtern als Schreiber. Diese bewerten fortlaufend die Kür. Die Kür selbst läuft nach strengen Vorgaben ab. Betreten der Fahrfläche, Begrüßung der Zuschauer durch Knicks oder Verbeugung, Einnahme der Startposition. Dann signalisiert der Sportler oder der Kommandogeber der Mannschaft durch das Signalwort „Start" an den Zeitnehmer (ein Mitglied der Jury) den Beginn der Kür. Ab jetzt muss binnen fünf Minuten das Programm absolviert werden. Unterbrechungen der Zeitnahme gibt es nur in absoluten Ausnahmefällen, z. B. bei technischen Problemen mit dem Rad oder bei Verletzungen des Sportlers.
Es gibt Abzüge bei der Schwierigkeit:
• wenn die Übung nicht die komplette Wegstrecke gezeigt wird
• bei Nichteinhalten der Reihenfolge • wenn die Übung nicht korrekt ausgeführt wird
• bei Zeitüberschreitung Weiterhin gibt es Abzüge für die Ausführung:
• bei sichtbaren Unsicherheiten (Haltung, Fahrstil, unregelmäßiger Tritt, Streckfehler, ...)
• bei unsauberer Ausführung
• bei Überfahren der Flächenbegrenzung
• bei unkorrektem Abgang vom Rad (Fallenlassen des Rades am Ende der Kür)
• bei Stürzen und kurzen Bodenberührungen (Tipper)
Der Trainer darf während der ganzen Kür die Coaching-Zone nicht verlassen. Dies spielt besonders beim Radwechsel im Zweier (von zwei Rädern auf eines oder umgekehrt) eine Rolle, da die Sportler das überflüssige Rad zum Trainer transportieren oder das nun benötigte Rad beim Trainer abholen müssen. Die internationalen Regeln werden von der Union Cycliste International (UCI) aufgestellt. Der UCI gehören die nationalen Radsportverbände an.
Quelle: wikipedia